Frankreich 1997

St. Cyprien Plage Cappelanes 2 Maison 16

Samstag 30.08.1997

Um 7.00 Uhr geht es los. Gestern haben Mühlenbecks ihre Koffer gebracht. Trotz des großen Kofferraum unseres Autos geht der Deckel kaum zu. Wir kommen ganz gut durch, tanken in Luxemburg und sind schon gegen 15.30 Uhr in Beaune, wo wir übernachten wollen. Im ONE-STAR Hotel direkt am Ortseingang quartieren wir uns ein. Die Betten müssen zwar noch gemacht werden, aber uns stört das nicht. Dann machen wir uns auf in den Ort.
Beaune ist eines der Zentren des französischen Weinbaus. Entsprechend viele alte und große Weinhäuser warten hier auf ihre Kunden. Viele Geschäfte und Gaststätten leben vom Tourismus. Altes Fachwerk, hübsche Dachziegel und malerische Winkel tun ein überiges , um neben den historischen Stätten den Ort anziehend zu machen. Der Am Dom erleben wir eine Hochzeit nach der anderen aber leider kommen wir für die Vorabendmesse zu spät. Am Ortsausgang essen wir gut und preiswert. Vom Salat "Nicoaise" bin ich ganz begeistert und auch Monika ist mit ihrer Pizza ganz zufrieden. Auf dem Heimweg nehmen wir noch eine Flasche Wein mit die wir auf der Bettkante leeren.

Sonntag 31.08

Die Nacht ist recht unruhig und laut. Am Morgen erzählt der Mann an der Rezeption ganz aufgeregt vom Unfalltod der Lady Di. Ich hatte zwar in der Nacht im Fernsehen einen schweren Autonfall in Paris gesehen, aber dann weitergeschaltet
Das Frühstück für 30 FF ist recht ordentlich und wir überlegen, ob wir hier für die Rückfahrt wieder übernachten sollen, können uns aber nicht entscheiden.
Um 7.50 Uhr fahren wir ab. Es ist ziemlich nebelig, aber die Fahrt geht zügig weiter. Später reißt die Wolkendecke auf und es wird warm. Da wir nicht zu früh ankommen dürfen (es ist 16°° Uhr vereinbart ) machen wir noch einige Pausen auf den wirklich gut ausgestatteten Rastplätzen und kommen gegen 15.45 Uhr in St. Cyprien an.
Am Büro von Interhome hängt ein Zettel der uns nach gegenüber zur "Bar France" schickt. Dort bekommen wir einen Umschlag mit der Wegbeschreibung und den Hausschlüssel. Dann geht das Suchen los. Es ist gar nicht so einfach das richtige Haus zu finden, doch mit der Hilfe einer sehr netten Französin gelingt es uns doch im Gewirr der kleinen Gäßchen und Wege zurechtzukommen. Das Haus kommt uns sehr klein vor und wir wissen im ersten Moment gar nicht wo wir alle Koffer und Taschen lassen sollen. Einige Sachen bleiben erst mal draußen im geräumigen, oleanderumwachsenen Innenhof.
Dann gibt es Probleme mit unseren Schlafgelegenheiten. Die ausgelatschte Bettcouch welche im unteren Schlafzimmer zur Verfügung steht ist völlig unzureichend. Daher beschließen wir auf der herausgenommenen Matratze die wir einfach auf den Boden legen zu schlafen. Dann geht es an einigen Hafenbecken, die sich aneinanderreihen vorbei zum Strand. Das Wasser ist klar und der Strand sauber Es sieht alles recht ordentlich aus doch es kommt uns recht weit vor. Laut Prospekt sollen es ca. 600 m sein aber wir haben bestimmt noch nicht den kürzesten Weg gefunden.
Im Innenhof machen wir noch einen Dämmerschoppen, und plaudern noch ein Weilchen. Der Abend ist mild und wir fühlen uns wohl aber dann geht es rasch ins Bett b.w. auf die Matratze.

Montag 01.09.1997

Es ist bedeckt und es hat etwas geregnet. Trotzdem können wir draußen frühstücken. Monika hat nicht so gut geschlafen und so überlegen wir wie die nächste Nacht aussehen könnte. Wir entschließen uns für einen totalen Umbau. Die marode Schlafcouch kommt in den Wohnraum und die Stapelbetten von der Empore in den unteren Schlafraum. Mit einigen Schrauben, einigen Ziegelsteinen und Heinrichs handwerklichem Geschick bekommen wir alles stabil wenn auch nicht gerade bequem.
Dann geht es nach Elne zum Großeinkauf. Anschließend koche ich Nudeln mit einer pikanten Soße die uns allen gut schmeckt.
Nach der Mittagsruhe begeben wir uns in den Ort um uns dort erst einmal umzusehen. In der Toilette des Fremdenverkehrsvereins habe ich meine liebe Not! Dann gehen wir zum Büro von Interhome und anschließend holen wir noch Geld aus dem Automaten einer Bank. Immer wieder droht es etwas zu regnen aber es bleibt trocken. Für das Abendessen haben wir Toastbrot mitgebracht aber der Toaster klappt auch nach Reperaturversuchen nicht.
In der Nacht gibt es ein fürchterliches Gewitter. Es knallt und blitzt unentwegt bis gegen 2°° Uhr. Ein paar mal schaue ich nach, ob der Regen uns nicht wegschwemmt aber der sandige Boden kann anscheinend riesige Wassermengen aufnehmen. Irgendwann schlafen wir ein.

Dienstag 02.0919 97

Endlich hat es aufgehört zu regnen. Es hat sich zwar auf 20° abgekühlt aber wir können draußen frühstücken. Monika strickt, Ülle stickt, Heinrich schreibt Tagebuch und ich mache einige Videoaufnahmen von der Umgebung des Ferienhauses.
Als wir um 11.00 Uhr nach Elne fahren läßt sich endlich die Sonne sehen. Im Fischladen zeigt mir der freundliche Händler stolz seine Waren. Dann steigen wir hoch zur Kathedrale. Der alte romanische Bau liegt wie eine Glucke auf dem Berg und bewacht den verträumten Ort. Vor Jahrhunderten war hier der Bischofssitz und somit das Zentrum der ganzen Gegend. Der großartige Blick von der Höhe ist trotz des leichten Dunstes immer wieder beeindruckend. Ich freue mich, wieder hierzusein und hoffe, dass mir die Aufnahmen vom Kreuzgang mit seinen imposanten Doppelsäulen und mittelalterlichen Kapitalen gelingen. Später, im Ort nehmen wir noch einen Espresso, da es wieder tröpfelt.
Dann fahren wir über die neu angelegte Straße nach Colliure um Erinnerungen aufzufrischen. Es sind zwar immer noch einige Wolken am Himmel zu sehen doch endlich wird es warm. Wir machen eine Runde durch den malerischen Ort und bummeln durch die bunten Gassen. Die Schiffe im Hafen mit ihren einfachen Segeln hat man schon oft auf den Bildern der ganz großen Künstlern gesehen, die am Anfang unseres Jahrhunderts hier gelebt und gewirkt haben. Die alte Wehrkirche, die auf vielen Gemälden in den Museen der ganzen Welt zu bewundern ist, hat nichts von ihrem herben Charme eingebüßt, und auch das gewaltige Schloß beherrscht noch mit seinen wuchtigen Mauern das Meer und den Ort und träumt von vergangenen, großen Zeiten.
Unseren Kaffee nehmen wir zu Hause in unserem Innenhof ein. Anschließend gehe ich mit Heinrich das Meer testen. Die Wellen gehen vom Unwetter zwar noch hoch und der Wind könnte wärmer sein aber es macht Spaß im warmen Mittelmeer zu baden. Wir halten uns nicht lange auf und begeben uns bald zurück zum Haus wo wir schon erwartet werden. Am frühen Abend essen wir Gemüseauflauf. Zum Nachtisch gibt es Honigmelone mit Riversaltes, eine Köstlichkeit, die man nicht alle Tage bekommt. Mit Klüngeln , quatschen und Rotwein trinken beschließen wir gemütlich den Tag.

Mittwoch 03.09.1997

Um neun Uhr wird erst mal ausgiebig gefrühstückt. Heinrich hat von seiner Joggingrunde Baguette mitgebracht den Kaffe habe ich in der Zwischenzeit gekocht.
Endlich ist der Himmel ringsherum strahlend blau und die Temperaturen steigen. Wir gehen baden und staunen über den sehr gepflegten Strand. In der ersten Reihe lassen wir uns nieder und haben die ganze Tiefe des Strandes für uns. Das Wasser ist ruhig und warm, der Sand ist ganz fein und sauber und alle fühlen sich wohl. Bis 13.00 Uhr bleiben wir dann ziehen wir uns in unseren wunderschönen Innenhof zurück.
Monika kocht Kaffee und ich habe gerade den Müll entsorgt. Das Thermometer zeigt inzwischen 30,4° Celsius. Uns geht es gut!
Am späten Nachmittag erkundigen wir unsere nähere Umgebung. Wir staunen über die vielen Ferienanlagen, die hier gebaut worden sind. Überall fügen sich kleine Häuschen in die natürlich künstlich angelegten Grünanlagen ein. Es gibt kaum ein Haus über mehr als zwei Etagen. Die Wege sind schattig, und es ist angenehm zu laufen. Wir umrunden die ganze Lagune und kommen an unserer Badestelle wieder in unserer Ferienanlage aus. Kurz vor Ladenschluß besorgen wir noch etwas Obst und den 2. Kanister Rotwein ( Liter 2,24 DM ) der natürlich noch verkostet werden muß, dann sind wir reif für das Bett.

Donnerstag 04.09.1997

Nach dem Frühstück versuchen Heinrich und Ülle bei Interhome unsere Kühlschrankprobleme zu lösen. Man verspricht einen Handwerker herauszuschicken. Monika und ich haben die Waschmaschine ausprobiert und es scheint zu klappen.
Um 11.30 Uhr gehen wir baden. Das Wasser ist wärmer als gestern und ganz klar. So haben wir uns das vorgestellt! Es ist alles sehr angenehm. Nach 2 Stunden rücken wir ab. Monika hängt die Wäsche auf, ich koche Kartoffelsuppe, und brate Auberginen (für den Abend ).
Als wir uns nach dem Essen zur Siesta zurückziehen zeigt unser Thermometer 30.2° Celsius. Dann tauchen die Kühlschrankreparierer auf, geben gute Ratschläge aber ändern tut sich nichts. Der Kühlschrank läuft und läuft bis sich im inneren Eis bildet Nach dem Kaffee und angeregtem Nichtstun gehen wir gegen 18.00 Uhr in den Ort. Vorbei an einigen Schiffsausrüstern und Werftanlagen geht der kürzeste Weg zum Zentrum. Tausende Schiffe aller Sorten und Größen liegen säuberlich aufgereiht in den verschiedenen Hafenbecken. Ich habe die Videokamera dabei und hoffe, das mir die Aufnahmen gelingen. Im Ort reiht sich Geschäft an Geschäft, Restaurant an Restaurant. Ein richtiger Rummel trotz der wenigen Touristen welche die Straßen bevölkern.
In einem Straßencafé genehmigen wir uns für 13 FF einen Pastis und machen uns dann auf den Heimweg. Es ist schon dunkel als wir um 21.00 Uhr zu Hause ankommen. Weißbrot, Auberginen, Oliven usw. gibt es heute zum Rotwein.

Freitag 05.09.1997

Ich schlafe immer besser! Heute sind wir etwas eher aufgestanden, weil wir nach Perpignan auf den Markt wollen. Schon um 7.50 Uhr sitzen wir bei einer Temperatur von 20.6° am Frühstückstisch.
Dann geht es zeitig los. Es ist überall viel gebaut worden. Jede kleine Nebenstraße ist mit einem Kreisverkehr gesichert
In der nähe des Fremdenverkehrsvereins finden wir einen Parkplatz. Viele Geschäfte machen jetzt erst auf. Nach der Besichtigung der Kathedrale Saint Jean aus dem 14. Jahrhundert geht es auf den Markt
In großer Auswahl gibt es alles was das Herz eines Küchenmeisters begehrt Fisch und Gemüse stehen auf unserer Liste. Wir kaufen Salat und einige Scheiben Fisch für den Abend. Dann wird für mich eine neue kurze Hose gesucht was uns trotz der vielen, schicken Geschäfte nicht gelingen will. Nach 2 Stunden Stadtbummel suchen wir vor den Toren von Perpignan den riesigen Supermarkt "Mammut" finden ihn aber nicht. Unseren weiteren Einkauf machen wir dann im "Supermarché".
Um 13.00 Uhr sind wir wieder am Haus und essen gekochte Mettwurst, Graubrot und ein paar Riesengarnelen die wir uns mitgebracht haben. Nach dem Mittagsschlaf und dem obligatorischen Nachmittagskaffee geht es an den Strand. Die Temperatur beträgt inzwischen 32° und es weht ein kräftiger Wind. Das Wasser ist etwas unruhig aber das baden macht Spaß.

Wir haben viel Platz am Strand und können uns immer einen Platz aussuchen. Nach dem baden und duschen wird Fisch und Bratkartoffeln gebraten. Dazu gibt es Salat. Der Fisch schmeckt uns ausgezeichnet hat aber leider viele Gräten. Dann läuten wir den Abend mit Rotwein ein. Es ist 20.00 Uhr und unser Thermometer zeigt 24.7° also so kann man es gut aushalten. Eine Grille versucht durch ihr ständiges Gezirpe uns zu stören. Wir versuchen den Störenfried zum schweigen zu bringen was uns aber nicht gelingt. Alle sind müde und es geht um 22.15 Uhr ins Bett.

Samstag 06.09.1997

Zum Frühstück gibt es Tiroler Speck, zwei Sorten Wurst, Honig, zwei Sorten Marmelade, Quark, Käse und ein Frühstücksei. Dazu gibt es drei Sorten Brot und Kaffee. So gestärkt gehen wir an den Strand. Nach und nach werden wir von barbusigen Damen eingekreist. Die meisten sind recht ansehnlich oder sogar hübsch. Einige der reifen Damen sollten sich allerdings besser bedecken. Wir empfinden das Wasser immer wärmer und das Baden macht so richtig Laune. Um 1.30 Uhr sind wir wieder am Haus, duschen und essen eine Kleinigkeit.
Mit der Videokamera mache ich einige Aufnahmen von der Umgebung unseres Hauses. Von einer freundlichen Nachbarin werde ich, natürlich auf französisch, über die Namen der Pflanzen und Blumen in unserer Ferienanlage aufgeklärt. Bei uns wachsen Palmen, Oleander, Pampasgras, Margartien, Zieroliven, Lavendel, Rosmarin, Tamarisken, Agaven, Yucapalmen und vieles mehr, was ich aber nicht verstanden habe.
Am frühen Nachmittag versuchen wir mit gesammelten Treibholz unseren Grill in Gang zu bringen. Kohle und Grill haben wir im Abstellraum gefunden. Um 16.15 Uhr gehe ich mit Monika und Ülle Wein und Obst einkaufen. In einer großen Bierflasche bringen wir außerdem einen Liter "Banyuls" zu 39 FF mit. Zu den Koteletts essen wir Brot, Tomaten, und grünen Salat. Grillen macht Laune, besonders wenn es gut schmeckt! Gegen 19.15 Uhr gehen wir in den Ort, um herauszufinden wann morgen am Sonntag Messe ist. Bevor wir endlich die Kirche finden die wir schon einigemal gesehen haben, sehen wir unter einer Brücke bis ca. ½ Meter lange Fische die darauf warten herausgeangelt zu werden.
Auf dem Rückweg sucht Monika noch eine lange Hose. Da keine passende da ist verspricht der Händler eine in den nächsten Tagen zu besorgen.
Am Haus zurück, genehmigen wir uns noch einen Banyuls. Heinrich versucht vergeblich unsere Hausgrille zum schweigen zu überreden, dann fallen wir gegen 10.00 Uhr ins Bett

Sonntag 07.09.97

Erstaunlich viele Leute haben sich zum Gottesdienst eingefunden. Die moderne Kirche hat sehr schöne Fenster und einige wirklich beachtenswerte Bilder. Ein Teil der nicht nur aus Touristen bestehenden Gemeinde kann im Freien sitzen. Einige der Lieder haben so viele Strophen, das man nach einer Weile den Refrain mitsingen kann. Am nächsten Sonntag soll in St.Cyprien zum Patronatsfest ein besonders feierlicher Gottesdienst sein. Da sind wir natürlich dabei!
Vor unserem Haus, im Innenhof machen wir dann einen kleinen Frühschoppen. Die Damen geben sich ihren Handarbeiten hin, Heinrich sitzt über einem Kreuzworträtsel und ich backe aus Mehl, Zucker, Hefe und Zitronenaroma einen Zopf für den Nachmittag. Ülle macht einen leckeren Nudelauflauf der noch für Morgen reicht dann ist erst mal Siesta. Um 15.15 Uhr ist es immer noch 31.6° Celsius, der Zopf ist gut gelungen und schmeckt.
Nach dem Kaffe fahren wir nach Saint Andreé de Sorede und schauen uns dort die romanische Kirche an. Auf dem Platz, unter alten Bäumen, machen wir eine kleine Pause und fahren zum Nachbarort Saint Genis des Fontaines und bewundern dort die uralte Klosterkirche mit dem berühmten romanischen Türsturz.
An der Brücke über den Tech schauen wir lange einem Angler zu der im seichten Wasser steht. Die Luft ist völlig klar und die Pyrenäen sind zum greifen nah. Es ist richtig romantisch auf dem Weg nach Bages können wir nicht widerstehen von den Trauben, die so weit das Auge reicht rechts und links unseren Weg begleiten zu naschen. Sie sind zuckersüß und versprechen einen guten Wein.
In Bages machen wir am ehemaligen Domizil von Löwendicks ein Erinnerungsfoto. Langsam wird es dunkel und wir fahren auf altvertrauten kleinen Wegen heim. Selbstverständlich gibt es zu Hause noch einen Absacker und etwas zu essen. Julius, wie wir unsere allzutreue Grille genannt haben, entzieht sich auch heute allen Vertreibungsversuchen von Heinrich, und musiziert hartnäckig die ganze Nacht.

Montag 08.09.97

Gleich nach dem Frühstück wird erst mal eine Runde gewaschen. Alexander hat heute eine wichtige Prüfung und wir bangen mit ihm. Um 10.30 Uhr geht es an den Strand. Es ist angenehm warm und es geht ein leichter Wind. Die Wellen sind recht hoch aber das macht ja nichts. Ich habe meine Videokamera dabei und hoffe, dass die Aufnahmen trotz des Gegenlichts von der Meerseite her gelingen. Oft möchte ich die Kamera nicht mitnehmen um sie nicht unnötig dem etwa herumliegenden Sand auszusetzen.
Die Strandwache hat wegen der hohen Wellen die Orangefärben Flagge aufgezogen aber in den Brechern zu baden macht besonders viel Spaß. Nach zweieinhalb Stunden ziehen wir uns in den Schatten unseres Innenhofes zurück. Der Sonnenschirm wird regelmäßig verrückt um möglichst viel Schatten zu haben.
Am frühen Abend kaufen wir im "Auchan", den wir vor den Toren von Perpignan finden endlich für mich eine weitere kurze Hose. Der Laden verdient die Bezeichnung "Supermarkt" wirklich. An über 50 Kassen kann man sein Geld loswerden. Beim Frischfisch, der auf einer ca. 30 cm dicken Eisschicht kühl gehalten wird, fährt ständig ein Reinigungsfahrzeug auf und ab um alles sauber zu halten. Boten auf Innlineskatern sausen durch die riesige Halle und besorgen zum Beispiel Wechselgeld. Alles in allem "gigantisch" ! Am Abend versuchen wir zunächst vergeblich Alexander anzurufen. Erst spät gelingt es uns etwas neues zu erfahren.

Dienstag 09.09.97

Die Temperatur beträgt 27.2° , das Frühstück war wie immer gut und die Sonne lacht vom tiefblauen Himmel. Kann es uns wirklich besser gehen? Alles geht baden! Alexander und Britta kommen uns nun leider nicht besuchen. Am Strand sind immer weniger Badegäste und im Wasser zähle ich 10 Menschen so weit das Auge reicht. Die Wassertemperatur beträgt 22° , wir können uns also gut abkühlen.
Um 13.30 Uhr sind wir vom baden zurück. Inzwischen ist die Lufttemperatur auf 31° C gestiegen. Heinrich kocht uns aus Schweinefleisch, Chinakohl und Kartoffeln einen ganz vorzüglichen Eintopf. Anschließend geht es mal wieder auf Grillenjagt.
Monika und Ülle wollen unbedingt mit dem Touristenbähnchen fahren Anschließend geht es auf den Rummel. In einem Fotogeschäft bekomme ich endlich meinen vielgesuchten Autoaufkleber Abends gibt es zum Gläschen Banyuls leckere Schnittchen und Häppchen. Jetzt um 22.20 Uhr haben wir noch 22.7°C. wir sitzen noch lange bei Kerzenschein draußen und genehmigen uns ein Glas Rotwein. Unsere Grille scheint ein neues zu Hause zu haben und andere Leute zu belästigen. Noch einen Absacker und wir fallen ins Bett.

Mittwoch 10.09.1997

An der Post tauschen wir 300 DM in 975 FF. Dann fahren wir über Elne und Bages zur spanischen Grenze nach Le Pertus wo wir Schnaps einkaufen wollen. Ein Paar Schuhe und ein Strohhut für Monika wird auch noch gekauft bevor wir nach Spanien zum Keramikkaufen fahren. Wir werden auch fündig und decken uns ein. Auf der Rückfahrt mache ich einige Aufnahmen aus dem fahrenden Auto.
Gegen 16.30 mache ich mit Heinrich eine Runde zum Weingroßhandel da der nächste Kanister fällig ist. Heinrich und Ülle gehen bei 27,4° C noch eine Runde baden. Dann wird der neue Wein und der Veterano Osborne probiert. Um 22.30 Uhr geht es ins Bett.

Donnerstag 11.09.1997

Nach dem reichhaltigen Frühstück gehe ich mit Heinrich Obst und Gemüse für das Mittagessen einkaufen, etwas Obst bringen wir auch mit. Dann gehen wir zum Strand. Die Lufttemperatur ist 27° und die Wassertemperatur 23° . So kann man es recht gut aushalten und wir haben unseren Spaß.
Nach dem Duschen decken wir unseren Mittagstisch. Heute wollen wir mal einen Rosé probieren. er ist etwas zu kühl, schmeckt aber gut, nachdem er etwas wärmer geworden ist. Die Ratatuille, die Ülle zubereitet hat ist lecker. Als Nachspeise gibt es Obst oder Joghurt.
Zu Hause ist es schon langsam Herbst geworden. Die Temperaturen liegen bei 19° wobei unser Thermometer gerade auf 30,3° geklettert ist. Langsam bekommen wir Farbe und keinen Sonnenbrand mehr.
Mit dem Auto fahren wir am frühen Abend nach St.Cyprien, wo wir am Hafen parken. Monika bekommt ihre extraweite Hose mit Gummizug die ein eifriger Händler für sie besorgt hat und ist glücklich. Nach einem kleinen Kringel durch den Ort besorgen wir uns, wie schon fast üblich ein frisches Baguette, das wir auch sofort wegknabbern und schauen uns noch die ein und auslaufenden Schiffe am Hafen an.
Den Abend beschließen wir, wie schon üblich geworden, in unserem Innenhof mit einem Schnaps und einigen Gläsern von unserem guten Wein.

Freitag 12.09.97

Heute wollen wir endlich zum Kloster St. Martin du Canigou welches etwa 40 km von uns entfernt am Fuße des ersten höheren Pyrinäengipfels liegt. Direkt nach dem Frühstück fahren wir über Bages, Tuir, Ille sur Tet und Pradres direkt bis zu dem für Geländewagen geeigneten Parkplatz am Fuße des Berges. Der Aufstieg führt uns durch einen dichten Wald. An einem Wal. wie er auch in Südtirol nicht schöner sein kann machen wir eine kurze Rast und gedenken der lieben Freunde die jetzt im Vinschgau wandern. Höher und höher geht unser Weg eine wildromantische Schlucht entlang. In der Tiefe hört man einen Wildbach rauschen und man begreift leicht dass hier R.Wagner seine Visionen von der "Wolfsschlucht" bekommen hat.
Plötzlich hören wir Motorgeräusche. Über den gerade 1.50 m breiten Weg werden einige unerschrockene Touristen den Weg nach oben gekarrt. Wir können froh sein das es heute nicht zu heiß ist, da der immer nach oben gehende Weg kein Ende zu haben scheint. Am Weg sehen wir immer wieder kleine Eidechsen auf den warmen Steinen, die sich bei unserem Näherkommen in den Felsspalten verstecken. Kurz vor unserem Ziel kommen wir an einer kleinen Kapelle vorbei von der man bei klarem Wetter eine wunderbare Aussicht auf das Tal und den Ort Corneilla de Conflent hat. Leider ist es heute etwas diesig und wir halten uns nicht lange auf. Nach einer guten Stunde sind wir endlich am Ziel. Da die nächste Führung erst um 2 Uhr ist, begnügen wir uns mit der Außenansicht die ja auch faszinierend ist. Ülle und ich gehen noch hoch zu einem Aussichtspunkt von wo man einen noch besseren Überblick über die ganze Klosteranlage hat während Heinrich seinen Skizenblockhervorzieht und malt. Auch der Abstieg ist eine kleine Bergtour und geht in die Waden. Im Relais de Canigou essen wir zu Mittag. Nach dem Vorspeisenteller mit verschiedenen Wurstsorten essen wir als Hauptgericht eine Katalanische Bratwurst mit einer leckeren Tomatensoße und Pommes Frittes. ( genau das richtige für Monika ). Auch der Weißwein und die zum Abschluß gereichte Käseplatte schmecken uns vorzüglich.
Unser nächstes Ziel ist das auf dem Wege liegende Villefranc en Conflent. Es ist recht ruhig in dem sonst vor Touristen wimmelnden, mittelalterlichen sehr hübschen Städtchen. Nach einer Runde durch die Läden, Gassen und dem Besuch der alten Kirche trinken wir noch einen Kaffee und fahren zurück.
Über die kleinen, schmalen Landstraßen zu fahren ist recht ermüdent und anstrengend. In den Weindörfern ist die Lese im vollen Gange. Überall riecht es nach frischem Most und Maische. Ziemlich erschöpft kommen wir gegen 18.45 an unserem Haus wieder an. Heinrich ist noch munter und geht noch baden, Ülle legt sich etwas hin, und ich gehe erst mal duschen. Dann ruhen wir uns in unerem schönen Innenhof aus. Wir machen noch eine kleine Nachlese, trinken unseren Schlummertrunk und fallen gegen 10.10 ins Bett.

Samstag 13.09.1997

Heute ist Putz, Flick, Wasch und Ruhetag. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich mit Heinrich nach Latour bas Elne zum Intermarché wo wir auch gleich tanken. Dann koche ich eine Erbsensuppe. Leider ist erst mal alles verbrannt doch dann klappt es und die Suppe wird lecker. Es ist jetzt 13.20 Uhr, das Thermometer zeigt 32,9 ° und der nächste 5 Liter Kanister Wein ist fällig. Also auf zu unserem Weinhändler der in großen Behältern etliche Sorten vorrätig hat, und mit einer Zapfpistole wie bei uns an der Tankstelle die Flaschen und Kanister füllt. Am Abend machen wir einen Spaziergang zum " Casino" .und schauen uns dort um. Leider fängt es an zu regnen und wir sehen zu dass wir nach Hause kommen. Ausnahmsweise müssen wir drinnen essen. Wir lesen noch was und gehen früh ins Bett.

Sonntag 14.09.1997

Heute feiern wir das Patronatsfest von St.Cyprien. Der Bischof kommt aus Perpignan und wir erleben einen beeindruckendes Festhochamt auf Katalanisch Vorher erleben wir einen Umzug der Trachtengruppe mit einer katalanischen Cobla einschließlich Sardana. Auch in der Messe hören wir die Cobla mit den typischen Instrumenten. Die Tenora spielt mit der Orgel um die Wette und die einheimischen Festgottes-dienstbesucher singen die Sardana inbrünstig mit. Der Bischof predigt in katalanischer Sprache. und hat auch nach der Messe Zeit für seine Schäfchen. Wir schauen noch einige Zeit den Tanzenden zu, essen noch einen süßen Brezel lauschen der Musik und machen dann Mittagspause.
In der Nacht war es recht kühl geworden doch jetzt haben wir wieder fast 28° und so ist leichte Kleidung angesagt. Nach einem kurzem Bad essen wir eine Nudelsuppe und fahren dann wieder in den Ort zum Fest. Um 16 Uhr soll es wieder losgehen aber es dauert natürlich etwas länger bis die Musik sich aufgebaut hat und die ersten Weisen erklingen. Kaum hat die Cobla begonnen strömen die Menschen auf den Platz, fassen sich an den Händen und bilden die ersten Kreise. Alter und Stand spielen keine Rolle. Alle gehören hier zusammen. Immer mehr Leute kommen auf den Platz, bilden immer neue Kreise und tanzen zu den manchmal schrillen, und für uns fremden Melodien, die Sardana. In den Pausen werden Freunde und Bekannte begrüßt und die neusten Nachrichten ausgetauscht. Es herrscht eine großartige Stimmung und auch wir werden davon angesteckt.
Am frühen Abend wird gegrillt. Heinrich schmeißt den Grill an und ich mache Tomatensalat. Wir haben Koteletts im Sonderangebot eingekauft ( günstiger als Schweinebauch ). Dazu trinken wir Veterano Osborne, Riversaltes und Vin de Pay vom Faß. Dann wird es recht kühl und wir ziehen uns wärmer an. Für die Nacht besorgen wir uns eine 2. Decke damit wir nicht frieren.

Montag 15.009.1997

Am Morgen frühstücken wir mit langer Hose und Weste. Die Temperatur ist auf 16° gefallen, doch jetzt, um 10 Uhr ist es schon wieder über 20°. Die Sonne muß noch einige Wolken schieben doch ich bin zuversichtlich dass sie es schafft. Gegen 11 Uhr fahren wir Richtung Sorede in die nahen Berge um spazieren zu gehen. Nach einigen vergeblichen Versuchen einen gangbaren Weg zu finden, klettern wir in ein, mit glattgeschliffenen Felsblöcken ausgekleidetes Bachbett. Dort mache ich einige Videoaufnahmen von uns und der Gegend. Dann wandern wir über einen schönen Panoramaweg der uns großartige Ausblicke über die ganze, vor uns ausgebreitete, Ebene bietet Der Blick geht vom Massiv des Mont Canigou bis hinunter zum Meer. Am Weg sehen wir viele Korkeichen, die hier die ganze Landschaft beherrschen und auch im Wappen von Sorede zu finden sind.
Nach einer Erfrischung im Ort gehen wir noch zum Intermarché wo ich einige Videoaufnahmen mache. Als ich Filmverbot bekomme, habe ich alles was ich will im Kasten.
Dann geht es nach Hause. Heinrich geht jetzt um 17 Uhr bei 24,9° baden doch uns anderen ist es einfach zu kalt. Ich fahre zur Post um Geld zu tauschen Unser eifriger Schwimmer ist zurück und macht uns Pfannkuchen. Wir drehen noch eine Runde durch unsere Nachbarsiedlungen, gehen an den Hafenbecken entlang und setzen uns noch in unseren Innenhof auf einen Absacker.

Dienstag 16.09.1997

Am Morgen ist es immer noch kühl, doch wir können draußen frühstücken. Unsere Vorräte scheinen unerschöpflich zumal ja noch die frischen Landesprodukte wie Käse, Honig, Butter, Quark u.s.w. hinzukommen. Monika schreibt die ersten Ansichtskarten. Wir wollen gleich Baden gehen da es inzwischen warm geworden ist. Das Meer hat eine beeindruckende Brandung, so richtig "umwerfend", aber es macht Spaß zu baden. Als wir gegen 13.20 Uhr abrücken, haben wir auch genug. Das Thermometer zeigt 27,2° doch ein frischer Wind kühlt alles etwas ab.
Ülle kocht Nudeln mit einer hellen Soße. Zum Nachtisch essen wir Joghurt. Dann mache ich erst mal Siesta. Nach dem Kaffee fahre ich mit Monika zum Intermarché. Leider gibt es keine schönen Muscheln die ich gerne zum Abendessen gemacht hätte. So müssen wir uns etwas anderes besorgen. Ich mache frische Champignons in der Pfanne dazugibt es Käse und natürlich Rotwein. Am Abend wird es wieder kühl und auch die Nacht ist recht frisch.

Mittwoch 18.09.1997

Heute fahren wir ins Vallespiere. Zuerst geht es nach Amelie les Bains. Zielsicher fahre ich den Berg hinauf um zu dem Thermalbad zu kommen von wo aus der Weg in die Schlucht beginnt, doch ein Polizist verwehrt uns die Zufahrt und schickt uns in eine ganz andere Richtung. Nachdem wir endlich den Wagen geparkt haben finden wir ohne Mühen den richtigen Weg zur Klamm "Gorges du Mondony" Der Weg ist wie ein Schwalbennest an die Felswand geklebt und vielfach notdürftig geflickt. Monika bleibt am Eingang zurück doch mich treibt die Neugierde immer weiter. Der Bach, der sich manchmal zu einem kleinen See weitet, zeigt allerlei bunte Farben je nach der Wassertiefe. Viel Fische tummeln sich im kristallklarem Wasser. Am Eingang der Schlucht fließt heißes Wasser in einen Brunnen. Schließlich ist hier ja auch ein Thermalbad. Nach einer kleinen Wegstrecke kommen wir an den Rastplatz direkt am Ufer des Tech auf dem wir schon vor Jahren gesessen haben. Damals haben wir hier mit Löwendicks, Mühlenbecks, und meinen Brüdern und Schwägerinnen nebst den dazugehörigen Kindern Pause gemacht und im Fluß gebadet. Wir packen unser mitgebrachtes Essen aus und machen uns darüber her. Natürlich darf auch hier eine Flasche Wein nicht fehlen. Die großen Steine im Fluß liegen unverändert und wecken so manche Erinnerung! Wir waten im Tech umher, erobern manchen Stein und planschen im Wasser. Das Wasser ist glasklar und nur beim hineingehen kalt.
Ein paar hundert Meter weiter liegt Arles sur Tech mit seiner romanischen Klosterkirche. St. Marie des Vallespier aus dem Jahre 1046. Neben dem Eingang steht ein als wundertätig verehrter Steinsarkopharg der sich auf rätselhafte Weise ständig mit Wasser füllt Der gotische Kreuzgang, der etwa 1300 entstand, zieht uns besonders an. Die dünnen, paarweise gesetzten Säulenschäfte lassen hübsche Durchblicke in den üppigen sonnendurchfluteten Klostergarten zu. Auf der Rückfahrt mache ich einige Videoaufnahmen aus dem fahrenden Auto. Ich habe Rückenschmerzen und Heinrich fährt. Unterwegs schenkt uns ein Weinbauer süße, helle Trauben die wir auch gleich essen.
Der Abend ist ruhig und erholsam.

Donnerstag 18.009.1997

Die Nacht war wieder recht frisch doch das Thermometer klettert und wir wollen gleich ans Wasser. Zunächst sitzen wir aber noch draußen und gehen unseren Beschäftigungen nach. Heinrich und ich schreiben die Eindrücke vom Vortag in das Tagebuch, Monika strickt und Ülle schreibt Karten.
Dann geht es ans Wasser. Um 14.45 Uhr gibt es schon Kaffee weil wir noch zum "Auchan" einkaufen wollen. Irgendein Nachbar grillt wohl Fisch, der etwas stinkt, so ist es gut, dass wir wegkommen. Über die Küstenstraße fahren wir nach Norden, kommen dabei an unserer alten Badestelle vorbei, fahren bis Carnet, dann Richtung Perpignan und finden dann an der gleichen Stelle wo früher der "Mamout" war den östlichen "Auchan". Das Einkaufszentrum ist noch gewachsen und einfach gigantisch. Wir kaufen Bohnen, Weißkohl, Tomaten, Obst und Fleisch. Die Fischtheke hat es mir besonders angetan. Auf einer ca. 40 cm hohen Schicht aus zerstoßenem Eis liegen alle denkbaren Köstlichkeiten der Meere ausgebreitet. Vor der langen Theke und der Gemüseabteilung fährt ständig ein Putzwagen auf und ab, und nimmt etwa heruntergefallene Blättchen und das von der langsam schmelzenden Eisschicht heruntertropfende Wasser auf. Für heute Abend nehmen wir eine Seite Lachs von etwas über 1 kg mit Der Fisch kommt in den Ofen unter den Grill Es ist ein Vergnügen ihn zuzubereiten und ein noch größeres ihn zu essen. Dazu gibt es Bratkartoffeln und Salat und wie immer reichlich Wein der heute mal ausnahmsweise weiß ist. Anschließend genehmen wir uns noch einen Veterano Osborne und der Abend kann kommen.

Freitag 19.09.1997

Nach dem Frühstück im Pullover geht es gegen 11 Uhr an den Nordstrand. Hier baden wir an der alten Stelle wo wir schon 1988 mit Mühlenbecks und den anderen Sippels gebadet haben. Wir finden auch eine Sandbank auf der man gut stehen kann. Viele Fische tummeln sich hier, doch kaum sieht man mal eine Muschel oder einen anderen Meeresbewohner. Da der Strand unbewacht ist, ist er auch etwas ungepflegter als bei uns am Südstrand allerdings sind auch kaum Leute da. Ringsum ist es dunstig , selbst der Canigou ist kaum zu sehen. Es ist angenehm warm und das Wasser ist eine angenehme Abkühlung..
Um 14.30 geht es zurück. Erst gibt es Kaffee und Kuchen, dann frische grüne Bohnen als Eintopf der sehr lecker ist, den aber Monika verschmäht und sich ein Spiegelei macht. Am frühen Abend werden die ersten Weineinkäufe zum mitnehmen besorgt. Ich besorge am Geldautomaten noch 1500 FF. Dann wird noch bis zum schlafen gehen geklönt und Wein getrunken.

Samstag 20.09.19997

Die Sonne scheint und verspricht uns einen warmen Tag. Heute wollen wir in das Herz des Roussillon, nach Ceret. Wir fahren über kleine Straßen die uns durch Orte mit so für uns malerischen Namen wie "Ortaffra" und "Broullia" auf die Hauptstraße wo wir über Boulu nach Ceret kommen. Viele bedeutende Künstler unter anderem auch Picasso haben hier jahrelang gelebt und gearbeitet. Auch Matisse und Chagall hat der bezaubernde Ort angezogen. Im Museum zeigt Heinrich seinen Seniorenpaß und verhilft uns allen zum günstigen Rentnerticket. Leider ist die Picasso Sonderausstellung vorbei doch es gibt auch so viel zu sehen.
Heute ist Markttag und auf den Straßen und Plätzen herrscht reges Treiben. Stände mit Gemüse, Obst, Nüssen, eingelegten Oliven, Hartwurst und Schinken wechseln mit Lederwaren Kurzwaren und Bekleidung einander ab.
Die Rufe der Händler übertönen einander, vermischen sich mit dem plätschern der eingefaßten Rinnsale, den Geräuschen der Menschen und der Straße und dem Rauschen des Windes in den mächtigen Platanen die hoch in den leuchtend blauen Himmel ragen. Auf einem geschichtsträchtigem Platz mit einem uralten Brunnen essen wir preiswert und gut zu Mittag. Dazu trinken wir einen Liter Weißwein von vorzüglicher Qualität. Wir schauen uns noch ein wenig im Ort um und fahren dann über eine neuausgebaute Straße nach Banyuls. Viele Neubauten, davon leider viele häßliche überraschen uns am Ortseingang doch unten im Ort ist glücklicherweise alles beim alten. Am Ortsausgang bei der "liegenden" von Malliol finden wir einen Parkplatz und bummeln zum Haus von Francoises Mutter. Wir klingeln doch es scheint niemand da zu sein. Dann suchen und finden wir den Bahnhof aber leider hält jetzt in der Nachsaison hier kein für uns interessanter Zug mehr.
Unten im Ort nehmen wir noch einen Kaffee und begeben uns auf die Heimfahrt. Unseren leeren Weinkanister haben wir mit und lassen ihn an unsere Weintankstelle mit Vin des Pays Village auffüllen. Der neue Wein wird auch gleich verkostet. ( übrigens der 35. Liter ) Der Abend ist warm und wir gehen mal eine halbe Stunde später schlummern.

Sonntag 21.09.1997

Nach der Sonntagsmesse um 9:30 Uhr machen wir noch einen Bummel zum Platz Malliol und von dort in einem großen Bogen durch das Zentrum von Saint-Cyprien-Plage nach Haus. Unterwegs wird es wärmer und wärmer so das wir beschließen erst mal baden zu gehen. Das Thermometer ist auf 27.8° geklettert doch unter unserem Sonnenschirm kann man es gut aushalten. Bevor Ülle uns einen ganz gleichmäßig geschichteten Auflauf mit Thunfisch kredenzt. Nach dem Abendessen machen wir noch einen kleinen Abendspaziergang der uns über das nahe Werftgelände und den Jachthafen in den Ort führt Hier ist es recht leer geworden. Viele Restaurants und Geschäfte haben die Saison beendet und haben geschlossen. Selbst die Parkplätze sind fast leer und die wenigen Touristen, die noch nicht abgereist sind haben die freie Auswahl. Wir genießen die Ruhe und bummeln ganz gemütlich hin und her.
Beim Bäcker holt Heinrich ein Baguette dass wir auch gleich wegknabbern. Ein leichter Dunst liegt über dem Land, die Berge flammen im letzten Abendlicht purpurrot auf und wir machen uns auf den Heimweg.
Heute Abend haben wir als Hauptgericht Roqford Brot und natürlich Rotwein. Der Wein schmeckt und wir sitzen noch lange draußen.

Montag 22.09.1997

Heute früh geht es nach Perpignan. Wir parken unter Palmen und Platanen am Kongresszentrum. Nach ein paar Schritten sind wir in der Altstadt, schlendern ein bißchen umher und suchen dann zielstrebig ein Kaufhaus. Dort finde ich endlich eine CD mit Sardanas. Drei Videofilme zu 30 Minuten müssen auch noch her.
Nach dem Besuch der Kathedrale Saint Jean flanieren wir noch durch die Geschäftsstraßen und über den Markt, vorbei an schattigen Plätzen mit schönen, schmiedeeisern verzierten Brunnen, schauen in stille Innenhöfe in denen das Mittagslicht flirrt und landen schließlich am Castillet, wo wir uns im Grand Café de la Poste ein Eis genehmigen.
Im Castillet ist ein hübsches Heimatkundliches Museum untergebracht doch uns zieht es zunächst auf den Turm von wo man einen großartigen Ausblick über die ganze Stadt hat. Monika, die nicht mit nach oben gekommen ist wartet auf einer Bank tief unter uns und winkt zu uns hinauf. Leider ist es etwas dunstig was den Weitblick etwas trübt.
Wieder zu Hause angekommen zeigt unser Thermometer 29.8° . Heinrich setzt Weißkohl auf und geht dann erst mal schwimmen. Lecker, lecker -- selbst Monika haut rein! Mühlenbecks gehen dann die Postwohnanlage besichtigen, Monika und ich besorgen im Intermarché Cola Schokolade Nachtisch usw. danach Im Ort noch etwas zu lesen. Abends trinken wir zu allerlei Knabbereien erst süßen dann trockenen Weißwein. Es ist noch recht warm, und auch in der Nacht kühlt es sich nicht so ganz ab.

Dienstag 23.09.1997

Monika hat noch immer kein rotes Folkloretuch und so geht es nach dem Frühstück nach Collioure um dort nach so einem Schultertuch zu sehen. Es ist nicht leicht einen Parkplatz zu bekommen doch wir stehen ziemlich zentral. Zuerst suchen wir natürlich jeden erdenklichen Laden nach Monikas Traumschultertuch ab doch leider ohne Erfolg.
Dann trennen wir uns. Heinrich malt, Ülle besteigt das Schloß und ich gehe mit Monika in die Kirche nachdem sie auf der Toilette in der Stadtmauer war. Anschließend durchstöbern wir noch einige malerische Winkel wohin sich kaum ein Tourist hinverirrt. In einem Kunstgewerbeladen finden wir einen wunderschönen Deckeltopf den wir erstehen. Zusammen gehen wir in das altehrwürdige Künstlerlokal der "Templer". Alle großen Meister der Zeit haben hier gesessen, gewirkt und manchmal auch mit ihren Bildern die Rechnung bezahlt. Hunderte von Bildern bekannter und unbekannter Maler hängen an den Wänden. Leider ist der junge Kellner nicht gerade freundlich.
Wieder zu Hause bereite ich einen Nudelauflauf. Zum Nachtisch gibt es Creme Karamel. Gegen 16.00 Uhr gehen wir baden. Da es arg windig ist gehe ich nur einmal ins Wasser. Nach dem Baden und Duschen besorge ich die nächsten 5 Liter Wein und etwas Obst. Jetzt um 19.00 Uhr mache ich Stichworte für mein Tagebuch, Heinrich ist malen gegangen und Monika hat den Briefkasten von der Reklame befreit. Der neue Wein schmeckt und ich werde wohl noch ein Glas nehmen.

Mittwoch 24.09.1997

Castelnou heißt unser heutiges Ziel. Gegen 10 Uhr fahren wir über Elne, Bages, Tourullia und Tuir zu dem bezaubernden, mittelalterlichen Ort in den Hügeln. Zuerst bewundern wir die kleine Kirche mit den wunderschönen schneckenförmigen Eisenbeschlägen an den Türen, dann sehen wir uns den alten Friedhof an. Dann steigen wir über steile gepflasterte Stiegen bis zum Schloß empor das seit Jahrhunderten den Hügel krönt an dessen Flanken sich das verträumte Städtchen anschmiegt. Von oben hat man eine prächtige Aussicht über den Ort mit seinen kleinen, von bemoosten Dachpfannen bedeckten Häusern, den stillen Höfen und den von Efeu und bunten Blumen halb verdeckten Mauern. Auf den von der Sonne aufgeheizten Felsen huschen von uns aufgeschreckte Eidechsen in den Schatten und entziehen sich unseren Blicken. Am Eingang zum Schloß wird der eigene Wein " Cateau de Castelnou " zum Kauf angeboten doch wir sind gut versorgt.
Dann trennen wir uns. Heinrich und Ülle wollen das Schloß besichtigen wir gehen noch durch den Ort. In der Gaststätte in er wir uns verabredet haben, werden gerade Werbefotos gemacht und wir schauen uns das Ganze an. Es scheint wohl für mehrere Produkte geworben zu werden, unter anderem für Umstandsmoden. Es wird immer wärmer und es wird Zeit das wir in den Schatten kommen.
Am Haus zeigt unser Thermometer 29.3° C und so gehen wir erst mal bis 16.00 Uhr baden. Alexander hat heute seine Nachprüfung und wir halten ihm die Daumen. Dann koche ich Kartoffelsuppe. Lecker, lecker!
In Elne versuchen wir Strumpfwolle zu kaufen doch trotz der freundlichen Hilfe einer netten Verkäuferin haben wir kein Glück. Auch der anschließende Versuch im Casino Wolle zu kaufen ist ohne Erfolg. Also verbringen wir den Abend mit lesen, klönen und Wein. Gegen 10.30 Uhr rufen wir Alexander an um was neues zu erfahren.

Donnerstag 25.09.1997

Nach dem Frühstück gehe ich mit Heinrich tanken und einkaufen. Wenn unsere Rechnung stimmt, haben wir im Durchschnitt nur 7,9 Liter Diesel gebraucht. Nach dem Einkauf gehen wir baden. Es ist ziemlich warm. Auch das Wasser ist noch recht angenehm und klar.
Am frühen Nachmittag wird gegrillt. Es gibt Koteletts, katalanische Bratwurst, Salat und Brot. Zum Nachtisch Mousse au Cocolat und Cognac. Unser Wein geht zu Neige und Heinrich holt Nachschub. Bis jetzt haben wir 45 Liter Rotwein vom Faß neben etlichen Flaschen Weiß, Rosé und Rotwein. Die 2. Flasche Veterano Osborne ist auch leer.
Unsere Badesachen trocknen gut, da es windig geworden ist. Ülle hat sich noch etwas hingelegt bevor wir uns wieder mal auf den Weg in den Ort machen. Dann suchen und finden wir einen kleinen Hampelmann als Mitbringsel. Viele Geschäfte und Restaurants haben die Saison beendet und die Stühle hochgestellt. Hier, wo sich in der Hauptsaison Tausende Touristen tummeln, ist es leer geworden.

Freitag 26.09.1997

Es ist bereits 8.30 Uhr und wir haben immer noch nichts von der oberen Etage gehört. Ich stehe schon mal auf und schmeiße die Kaffeemaschine an. Heinrich hat verschlafen aber er geht heute so wie so nicht rennen, da es ziemlich nebelig ist. Als wir um 9.10 Uhr frühstücken, müssen wir erst die Stühle trockenputzen aber dann wird es doch wärmer. Wir genießen es draußen zu sitzen und nehmen uns viel Zeit. Immer noch gibt es eine große Auswahl doch wir müssen langsam die Reste verzehren. Die ersten Vorbereitungen für unseren morgigen Aufbruch werden getroffen und die ersten Sachen die nicht mehr benötigt werden wie die Sonnenschirme verschwinden im Auto.
Gegen 11.00 Uhr setzt sich die Sonne durch. Heinrich sitzt vor seinem Rätsel, Monika liest ihren Liebesroman und Ülle stickt. Wir wollen noch etwas Wein einkaufen, wenn wir auch nicht wissen wo wir alles im Auto lassen sollen, doch zuerst gehen wir erst einmal baden! Wir sind fast allein am Strand. Zuerst sind Heinrich und Ülle und dann ich ganz allein auf einem Strandabschnitt von ca. 1 km im Wasser bewacht von vier Mann Strandwache. Um 14.00 Uhr macht Heinrich Pfannkuchen nach Wunsch gefüllt. Es geht kein Wind auf unserem geschützten Innenhof. Man kann die 26.7°C die unsere Thermometeruhr von Alexander anzeigt gut aushalten. Wir versuchen noch unsere Badesachen trocken zu bekommen damit wir packen können. Ülle kommt kinderliedersingend aus der Dusche. Bevor ich auch duschen gehe gibt es erst mal Kaffee und Gebäck. Anschließend gehen wir noch mal rüber zu unserem Weingroßhandel und kaufen noch einige Flaschen Banyuls, Riversaltes Muscat u.s.w. obwohl wir keine Ahnung haben wo das alles bleiben soll.
Abends essen wir Nudelsuppe und Reste. Dann wird aufgeräumt und saubergemacht. Dann werden die Koffer werden gepackt und es herrscht eine wehmütige Aufbruchsstimmung. Wir nehmen noch einen Absacker und dann geht es ins Bett.

Samstag 27.09.1997

Nach dem Frühstück werden erst mal die Betten wieder umgebaut. Da wir wissen wie es geht, klappt es recht gut. Das Auto wird voller und voller. Alles geht nicht in den Kofferraum und wir müssen sogar eine Kiste Wein mit nach vorne nehmen. Als wir gegen 9.00 Uhr am Interhome- Büro sind um die Schlüssel abzugeben müssen wir noch für jeden 100 FF Kurtaxe bezahlen. Dann wird es spannend. Bei jeder kleinen Bodenwelle setzt der Wagen auf und Monika und die Weinkiste müssen noch zwei mal den Platz wechseln bis es klappt. Wir fahren über Carnet bis zur Autobahn. Der Wagen läuft ruhig, und vor allen Dingen immer schneller, so das wir gut durchkommen. Lyon wird in großem Bogen umfahren und bald zeigen die ersten Schilder BEAUNE, unser erstes Ziel wo wir eine Zwischenübernachtung machen wollen.
In Beaune wimmelt es im Gegensatz zur Küste von Touristen. Der wunderschöne Ort mit seinen ehrwürdigen Kellereien seinen verzierten Hausfassaden den hübschen Geschäften und Straßencafés ist sicher auch eine Reise wert doch wir sind nur auf der Durchreise. Wir essen im gleichen Lokal wie auf der Hinreise und schlafen dann recht gut im PRIM 1 HOTEL da im ONE STAR kein Zimmer frei war.

Sonntag 28.09.1997

Das PRIM 1 HOTEL ist zwar noch etwas preiswerter als unser erstes Hotel aber auch etwas einfacher. Wir bekommen für 205 FF zwar für 2 Personen 2 Betten aber keine Seife und ein sehr "petite" Frühstück aber es reicht. Unterwegs auf der Autobahn besorgen wir uns Brötchen und machen unser Picknick Auf der Fahrt ist es nebelig und erst gegen Mittag scheint die Sonne. Unser Mercedes läuft trotz der hohen Zuladung ruhig und flott. Unser Auto hat eine kleine Lampe die ich vorher nie bemerkt hatte. Es ist die Warnleuchte vom Reservetank die uns sehr nervt. Erst mitten in Luxemburg können wir auftanken und wir werden erlöst. Eine größere Rast wird dann in der Eifel bei Wittlich gemacht. Von dort fahre ich dann durch bis nach Hause. Wir sind gegen 15.00 Uhr in Frintrop und tanken gleich den Wagen wieder auf. Dann fahren wir zum Möllhover Winkel und bringen Mühlenbeks nach Hause.
Eine glatte Fahrt und ein schöner, unvergessener Urlaub geht zu Ende. (Leider!)